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Christine Dollhofer - Interview
Wie geht es Dir bzw. dem Team mit der coronabedingten Absage des Festivals?
Es ist natürlich bitter, wenn man kurz vor dem Ziel eine Vollbremsung hinlegen muss, aber es ist müßig zu klagen in Anbetracht des größeren Ganzen dieser Pandemie. Jetzt wollen wir all unsere Energie in Alternativprojekte stecken und an der Planung für die Herbstaktivitäten unter dem Label Crossing Europe EXTRACTS sowie am Programm für das Festival 2021 arbeiten.
Wie kam es zur Kooperation mit dem KINO VOD CLUB?
Erfreulicherweise wurde wir unmittelbar nach der Festivalabsage vom KINO VOD CLUB eingeladen doch einen Teil des Programms online zu präsentieren. Mein erster Impuls war eher Skepsis, weil wir als Festivalmacher*innen ja weniger Erfahrung im Streamingbereich haben und wir noch gar nicht garantieren konnten, ob wir von den internationalen Rechteinhabern ein Go bekommen, da es sich ja bei den Crossing Europe Filmen um österreichische Erstaufführungen handelt. Aber sehr schnell wurde klar, dass die Kooperation mit dem KINO VOD CLUB eines von mehreren Alternativprojekten sein könnte und vor allem zum geplanten Festivalzeitpunkt stattfinden kann. Somit kann unserem Publikum auch eine kleiner Querschnitt aus dem Programm angeboten werden.
Wie stehst Du generell zu Streamingplattformen?
Sie sind eine gute Möglichkeit Versäumtes nachzuholen bzw. so wie zu Corona-Zeiten eine gute Alternative zum Kinobesuch, noch dazu, wenn man damit – wie beim KINO VOD CLUB – auch die Kinobetriebe unterstützen kann. Generell ist es aber ein anderes Filmerlebnis als im Kino, aber auch nicht verpönt, schließlich lieben wir alle – auch ich – Serien und Couchkino, das ist auch für Cineast*innen legitim.
Wie kam die Auswahl des Crossing Europe Programms Extracts für den Kino Vod Club zustande?
Ich wollte 10 Filme aus 10 Ländern und allen europäischen Programmsektionen versammeln und gleichzeitig berücksichtigen, welche Filme auch rechtlich für VoD zur Verfügung stehen könnten. Ich glaube es ist eine feine Mischung von neuen Stimmen des europäischen Arthouse-Kinos (darunter eine Überzahl an Regisseurinnen): vielsprachig, frech, lebendig, cinephil und gesellschaftspolitisch. Eine kleine digitale Tour-d’Europe, wenn wir schon physisch nicht reisen können, dann wenigstens mithilfe von Filmen.
Ein besonderer Tipp aus dem Programm?
- Dem Sehnen unserer aktuellen Situation entsprechend: TAKE ME SOMEWHERE NICE
Ein Herzensfilm: WHEN TOMATOES MET WAGNER - Für Politikinteressierte: FREE UNIVERSITY oder THE FORGOTTEN.
- Für Musikaffine: THE SOUND IS INNOCENT.